Ein aufschlussreiches Treffen der Integralen Impulse, der Kölner Gruppe des Integralen Forums, brachte kürzlich das Thema Ganzheit in den Fokus, welches eine zentrale Rolle in unserer Beratungsarbeit spielt. Dieser Begriff der Ganzheit ist uns von Frederic Laloux gegeben worden und bringt auf den Punkt, was wir unter Integralem Mindset verstehen.
Zur Einordnung: Ganzheit ist im oberen linken Quadranten des Vier-Quadranten-Modells positioniert. Dem Inneren des Individuums – die Psyche, Haltung oder Mindset. Ganzheit ist keine selbsterklärender Begriff – vor allem, da er oft mit Ganzheitlichkeit verwechselt wird. Es geht bei Ganzheit um das Ganzwerden oder Ganzsein der Person. Man könnte altmodisch auch von Heilsein sprechen. Die Arbeitswelt war in der Vergangenheit immer ein Ort des Krankwerdens, des Arbeitsleids, ein Ort, wo man sich verstellen musste, sich nicht ganz zeigen durfte. Das ist sicher von Stufe zu Stufe besser geworden, aber auch die grüne Stufe hat viel an Anpassung an die (Moral-)vorstellungen erwartet und Anderssein sanktioniert.
Das kann jetzt anders werden. Manche sagen, wir stehen an der Schwelle zu der gelben Stufe. Der Entwicklungsweg nach Gelb sucht nach Möglichkeiten, die Arbeitswelt ein Ort der Entfaltung, des sich Ausprobierens, des Ganzwerdens sein kann. Und das alles angstfrei. Das ist eines der großen Ziele von Organisationen auf ihrem Weg in Richtung einer integral-holistischen Unternehmenskultur. Die Schatten der Stufen werden überwunden, die eigenen Muster und Ego-Anteile erkannt. Das sind – kurz gesagt – die individuellen Voraussetzungen für die Transformation zur Agilität, New Work oder Purpose-Orientierung.
In der Diskussion wurde deutlich, dass die Haltung der Führungskräfte und die Organisationsstrukturen entscheidend sind, um die Ganzheit der Menschen in der Organisation zu fördern. Eine offene, auf Augenhöhe basierende Haltung der Führungskräfte sowie der Abbau hierarchischer und angstbesetzter Strukturen, wie beispielsweise hierarchiebetonte Kommunikations- und Führungsinstrumente, sind hierfür essenziell.
Dieser spannende Austausch der – an diesem Abend etwa 12-köpfigen international besetzten Gruppe -regte alle an, über die Bedeutung der Ganzheit in Organisationen nachzudenken und aktiv daran zu arbeiten, eine Umgebung zu schaffen, in der Ganzheit möglich ist.